roland gaugele
Blechspielzeug
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© 2012 roland gaugele

Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden, durch sich ausbreitenden neuen Blechbearbeitungsverfahren, Handwerksbetriebe aus denen sich in einigen Fällen Firmen mit späterer Weltgeltung entwickelten. Handwerkliches Geschick und Spezialisierungen auf bestimmte Verfahren und Märkte waren entscheidende Faktoren. Die Verformung von Blech und dessen Veredelung in Form einer haltbaren Farbgebung waren unerlässlich Fertigkeiten für die aufblühende Spielwarenindustrie. Durch den relativ leichten und doch stabilen Werkstoff Blech ließ sich, in bezahlbarem Rahmen, die fantastische Welt der fortschrittlichen Technik als Miniatur ins Kinderzimmer bringen. Das "belebende" Element der teilweise echten Funktion tat ein Übriges. Das Spielzeug, eigentlich in seinem "Selbstverständnis" als zweckfrei empfunden, kam dadurch immer mehr in die Nähe des pädadogischen Objekts. "Spielend lernen" oder "beim Spielen lernen" wurden anfangs unterschwellige, später gewichtige Argumente um Eltern zum Kauf zu bewegen. Exemplarisch sei der Kinderkochherd genannt, der anfangs mit Spiritus, zeitweise mit Stadtgas und zuletzt mit Elektrizität betrieben wurde. Die Mädchen konnten, immer unter Anleitung der Eltern, anhand der mitgelieferten Utensilien und Kochbücher, en miniature richtig kochen und backen. Kutschen konnten gezogen oder geschoben und Karussells gedreht werden. Für die Dampfmaschinen genügten nicht mehr die arbeitenden Dampfzylinder und die sich drehenden Schwungräder, das Zischen und Pfeifen, nein ganze Miniaturwerkstätten mit Bohrständern, Drehbänken und Schleifsteinen mußten betrieben werden können.